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Taekwondo - Kampfsport - Selbstverteidigung?
Olympisches Taekwondo unter den Vorgaben der World Taekwondo Federation (WT) steht bei vielen Kampfsportlern aus dieser und anderen Kampfsportarten immer mehr unter starker Kritik oder wird sogar abwertend belächelt - wie wir finden, zu einem großen gerechtfertigt!
Taekwondo wurde wie alle traditionellen Kampfkünste entwickelt mit der Intension zur Selbstverteidigung. Im laufe der Jahre kam durch den Wunsch sich mit anderen messen zu wollen der sportliche Wettkampfgedanke auf und damit auch die ersten Regelwerke. Anfangs noch als knallharter Vollkontakt-Kampfsport angesehen wurde Taekwondo über die Jahre und immer mehr Einschränkungen durch immer kompliziertere Regelwerke "verweichlicht"- noch extremer und vor allem bürokratischer seit der Aufnahme ins olympische Programm. Heute kann man WT-Taekwondo als eine reine Sportart ansehen-speziell für Kinder und Jugendliche zum relativ harmlosen Einstieg in den Sport. Erwachsene Einsteiger sind selten geworden in den traditionellen asiatischen Kampfkünsten.
Diese Entwicklung sieht man auch den TKD-Sportlern an -waren die früheren Kämpfer eher gedrungen, drahtig, muskulös, athletisch, agil und aggressiv ist der heutige junge aktive Wettkampf- TKD-Sportler eher lang und schmal gewachsen, wenig aggressiv und mehr mit den Beinen am fechten auf Punktejagd ohne Wirkungstreffer. Der Bereich TKD-Breitensport geht dafür meist in die andere Richtung und befasst sich hauptsächlich mit Formenlauf-hier sieht man immer weniger Übenden an überhaupt schweißtreibend Sport zu treiben (sorry). Natürlich gibt es auch Ausnahmen-meist im Leistungssport. Doch ist es schon auffallend dass gerade im Bereich der KampfKÜNSTE mit dem Grad der Graduierung und dem Alter auch die Konfektionsgröße steigt weil das sportliche immer mehr auf der Strecke bleibt ;-)
Aber zurück zum Regelwerk-da in den Vereinen meist nur nach Regelwerk trainiert wird, werden auch wenig Techniken so trainiert wie sie in einer Selbstverteidigungssituation zu gebrauchen wären! Das heißt im WT-Taekwondo: Keine Schläge zum Kopf, kein Einsatz von Ellenbogen oder Knie, keine Low Kicks, keine Take-Downs und Würfe. Tritte nur zu Körper und Kopf erlaubt, Schläge nur zur Brust... Aber genau diese verbotenen und somit nicht trainierten Techniken benötigt es auf der Straße, und die trainierten Techniken wie Kopftritte und zärtliche Punkttreffer sind in der Realität wirkungslos oder kaum anzuwenden durch zu enge Kleidung, ungedehnt etc....
Was dann in den anderen Disziplinen des WT-Taekwondo geübt wird wie 1-Schritt-Kampf, Poomsae oder sogar Hosinsul hilft leider auch nicht weiter wenn es Ernst wird da es in der Regel einfach unrealistisch ist oder nicht richtig und ausreichend geübt wird!
Für uns steht die Selbstverteidigung im Kampfsport vor dem Wettkampf im Vordergrund - und kämpfen kann nur wer auch richtig kämpft. Das normale WT-TKD Standardtraining reicht da nicht aus!
Fazit: WT-Taekwondo ist ein schöner Sport, speziell für unsere jungen Anfänger, um gute Grundtechniken zu erlernen, aber leider auch nicht mehr mehr als nur noch ein reiner Sport nach Regelwerk ohne weiteren Nutzen. Echtes kämpfen und erst Recht Selbstverteidigung sieht völlig anders aus!
Aus diesem Grund orientieren wir uns u.a. mehr in Richtung MMA, K1-Kickboxen, Thaiboxen und Kombat Taekwondo - sportlicher, härter, realistischer, effektiver, unkomplizierter.